Die Ilmenau ist ein europäisches Naturschutzgebiet!
Das Land Niedersachsen hat gegenüber der EU die Verantwortung übernommen,
die wertvolle Natur an der Ilmenau auf Dauer zu schützen. Der Flusslauf und weite
angrenzende Bereiche sind europäisches Schutzgebiet. Das heißt, hier dürfen die
Lebensgrundlagen für Tiere und Pflanzen nicht verändert werden, noch dürfen sie sich verschlechtern.
Der Status Quo aber ist, dass die Artenvielfalt immer mehr zusammen bricht, nicht nur am Wasser, sondern auch auf und unter dem Wasser.
Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) oder der FFH-Richtlinien stehen nur auf dem Papier!
Die Ilmenau mit über 40 Fischarten sowie 110 Vogelarten entlang des Gewässer,
wichtige Fakten und Mängel:
- seit ca. 25 Jahren keine entscheidenden Investitionen in Schleusen und Wehre
- alte Schleusen und Wehre im schlechten Zustand
- kein klarer politischer Wille auf Bundes- und Landesebene
- geballte verschiedenste Interessen zur Zeit nicht vereinbar
(Denkmalschutz, Naturschutz, Schifffahrtsinteressen, Angelsport, Sportboote usw.)
- soll Status als Bundeswasserstrasse verlieren
- hoher lastender Nutzungsdruck
- stellenweise ist nur der Wasserkörper selbst FFH-Gebiet, Schutz für Uferzonen offen
- zu viele Nährstoffe durch Landwirtschaft und Klärwerke
- Querbauwerke behindern Abtransport von Geschiebe
- Sandfrachten, Verschlammung nehmen stetig zu
- fehlende Sandfänge
- keine funktionierende Durchgängigkeit
- Fischpopulationen insgesamt zu schwach
- Nachzucht der Salmoniden nicht gesichert
- Fischtreppen funktionieren nicht (zu steil, zu lang, falscher Einmündungsort)
- hohe Kosten für neue Treppen (ca. 500.000€)
- zerstörerischer Einfluss von Turbinen auf Fische
- Fischaufstiege an den Wehren und Schleusen untauglich
Der NABU fordert: Kein Abschied von Weißstorch, Laubfrosch und Co.
Erst seit wenigen Jahren brüten wieder Störche im Ilmenautal, und die hier schon
lange ausgestorbenen Laubfrösche haben sich wieder angesiedelt. Der europaweit
bedrohte Wachtelkönig brütet alljährlich mit mehreren Paaren in den Feuchtwiesen,
außerdem Große Brachvögel und Kiebitze. Direkt am Flussufer nisten Eisvögel und
Nachtigall.
Weniger bekannte, aber ebenso auf der Roten Liste stehende bedrohte Tierarten
finden hier ihren Lebensraum, wie die Gebänderte Prachtlibelle, die Grüne
Keiljungfer oder die Sumpfschrecke, dazu auch seltene Pflanzen, wie die
Sumpfdotterblume, das Breitblättrige Knabenkraut (eine Orchidee) oder die Gelbe
Schwertlilie.
Sie alle werden zukünftig verschwinden, wenn nichts entscheidendes passiert!